In letzter Zeit fällt es mir auf, dass immer mehr Blogger auf die Idee kommen, dass dieser Klamotten-Kauf-Wahn überhand nimmt. Und bei einigen scheint es so zu sein, dass dieses Kaufverhalten etwas mit dem Bloggen zu tun hat. Das kann ich ein kleines bisschen verstehen. Ich meine wie es dazu kommt. Es ist doch einfacher ein neues Outfit zu posten oder neu erkaufte Sachen zu zeigen, als etwas über ein Thema zu schreiben. Ich sage nicht, dass es keine Mühe macht so einen Outfitpost zu erstellen. Das Foto muss gemacht werden, es muss der richtige Ort gefunden werden, das Foto muss bearbeitet und kleiner gemacht werden, irgendwo hochgeladen werden und dies und das. Das ganze nimmt dann natürlich ~ 1 Stunde in Anspruch - keine Frage. Aber es ist doch immernoch was anderes, als wenn man sich ein bisschen durch das modische Internet klickt, oder durch Zeitschriften guckt und sich dort vielleicht ein Thema raussucht zu dem man was schreiben möchte.
Dazu kommt, dass einem jeden Tag ich schätze mal um die 100 Kleidungsstücke vorgeführt werden. Auf den verschiedenen Blogs, auf lookbook.nu oder auf lovemyoutfit. Klar, dass man da Lust kriegt einzukaufen. Am liebsten ALLES zu kaufen.
Bei mir war es allerdings eher andersrum. Seit dem ich mit dem Bloggen angefangen habe, habe ich meinen Kleiderschrank mal genau analysiert. Geholfen hat mir dabei ein Buch, dass ich mir mal im Internet bestellt habe, es heißt
30 Days to Diva Style. Ich möchte hier auch eigentlich keine Werbung für das Buch machen, ich hab's selber bis heute nicht mal zu Ende gelesen. Aber geholfen hat es mir trotzdem. Ich habe in Zeitschriften zum Beispiel Outfits rausgeschnitten und so die Farben entdeckt, die ich mag, die mir stehen und so weiter. Dann habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet. Einmal .... zweimal... dreimal... und zwischendurch auch jetzt noch immer mal ein paar Teile. Aber jetzt sind dort auch wirklich NUR Sachen die ich anziehe. Ich bin jedes Mal verwundert, wie manche Leute Sachen in ihrem Schrank haben können, die sie niemals angezogen haben. Wenn man ein Kleidungsstück kauft, sei es eine Jeans, ein Shirt oder nur ein Schal. Man sollte doch überlegen, ob man die Farbe wirklich schön findet, oder ob man diese neonpinke Mütze jetzt gerade nur haben will, weil neonpink ja sooo "in" ist und gerade auf 20 verschiedenen Blogs zu sehen ist. Mag man das pink: GO FOR IT! Kein Problem. Dann wird man die Mütze (oder was auch immer) auch sicherlich anziehen. Aber sobald da dieser kleine Keim von "Naja... ich weiß ja nicht" in einem ist, sollte man sie lieber liegen lassen. Denn das sind die besten Anzeichen dafür, dass man nur kauft, weil es so gehyped wurde. Und diese Gedanken wie "irgendwann ziehe ich das bestimmt nochmal an" sollte man gleich mit liegen lassen. Das passiert in 99 % der Fälle sowieso nicht.
Ich muss von mir selber sagen, dass ich es nicht mal besonders toll finde, wenn manche Blogger einfach täglich neue Anziehsachen präsentieren. Das sind für mich (!) keine Modeblogger. Das sind... Konsumblogger. Oder wie auch immer man sie nennen möchte. Denn Modeblogger sind für mich mehr als neue Kleidung, Primark, Zara. Ein Blog sollte INHALT haben. Und zwar geschriebenen Inhalt. Der muss natürlich nicht nur zum Thema Mode sein. Nichts muss. Aber Blogs, die auch mal erzählen und nicht nur zeigen, DAS sind für mich richtige Blogs. Vielleicht haben andere Leute da eine andere Meinung. Naja - ich bin mir sicher, dass da einige eine andere Meinung haben. Aber so soll es ja auch sein, sonst wäre kein Stoff für Diskussionen da.
Was ich noch sagen möchte ist einfach, dass ich es gut finde, dass sich jetzt einige drauf besinnen, dass "Shoppen" niemals den Lebens(Blog!) -inhalt ausmachen sollte. Es gibt so viele bessere Möglichkeiten sein Geld auszugeben und man kann dabei trotzdem gut gekleidet sein! Denn nicht die Menge der Anziehsachen macht die guten Outfits, sondern die Qualität der Sachen. Und damit meine ich nicht mal die tatsächliche Qualität der Stoffe, sondern wie sie einem stehen. Farbe, Schnitt, Muster... das alles zusammen macht für mich die Qualität eines Outfits aus. Und das muss auch nicht den neuesten Trends hinterher rennen.
Es ist gut, dass die Konsumwelle noch in ihren Anfängen gestoppt wird. Weil die einzigen die sich im Endeffekt darüber freuen, das sind doch die Modehäuser.